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Aargauer Zeitung 09.11.2010

Baden: Überlandorchester mit dem Coro Sonoro

VON ROMAN HUBER

Wer westwärts lange über Land und dann noch über die See reist, landet unweigerlich in Amerika. Treffpunkt waren die «Old American Songs» von Aaron Copland. Das spannende Werk des US-amerikanischen Komponisten, Sohn litauischer Einwanderer, hat den amerikanischen Folksong in die Moderne mitgenommen und mit ihm eine Prise zeitgenössische Musik und ein klein bisschen Jazz verabreicht. Welche herrliche und grosse Herausforderung für einen Chor!

Fantastisch geglücktes Experiment 

Doch was liegt für diesen Chor näher, als das schweizerische Pendant zu diesem Copland als instrumentale Unterstützung anzufragen? So kam denn auch die musikalische gewagte und doch so logische Kombination von Max Lässers (kleinem) Überlandorchesters mit dem jungen Coro Sonoro von Margret Sohn zustande. Und das Experiment ist hundertprozentig geglückt. Er habe sich sehr gerne auf dieses spannende Projekt eingelassen, erklärte Max Lässer, az-Kulturpreisträger 2010. So entstand ein herrlich-erfrischendes Programm mit gemeinsam oder vom Chor allein vorgetragenen, zu Teilen sehr anspruchsvollen Copland-Songs, dazwischen mit Stücken aus dem  Überland-Repertoire.

«Überland – Übersee» hiess der Titel, übervoll waren die Ränge, sowohl beim Konzert in der Kirche in Kirchdorf als auch am Sonntagabend in der Stanzerei. Das Publikum liess sich von Markus Flückiger (Schwyzerörgeli), Töbi Tobler (Hackbrett), Philip Küng (Bass) und Max  Lässer (Gitarren, Lap Steel) in deren Welt der Volksmusik-Interpretation führen. Der von Margret Sohn geleitete Chor setzte sich  imponierend in Szene, dezent begleitet von Rahel Sohn am Piano. Die gemeinsam vorgetragenen Stücke sprühten vor Intensität und Harmonie, und dies bei einer gemeinsamen Probe.