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John Rutter: Magnificat Die als Magnificat bekannte Textstelle aus Lukas 1,46-55 - ein poetischer Ausbruch des Lobes, der Freude und des Vertrauens in Gott, den Lukas Maria für den Augenblick zuschreibt, in dem sie erfährt, dass sie Christus gebären wird, war schon immer besonders vertraut und beliebt, nicht zuletzt wegen ihrer Verwendung als Lobgesang. Magnificat-Kompositionen gibt es reichlich, obwohl überraschenderweise weniger, seitdem sich J.S.Bach mit den Texten auseinander setzte. Schon längere Zeit wollte ich ein grösseres Magnificat schreiben, doch ich war mir nicht sicher, wie ich an den Text herangehen sollte, bis ich schliesslich einen Ausgangspunkt fand. In Ländern wie Spanien, Mexico oder Puerto-Rico, bieten die Marienfesttage den Menschen die freudige Gelegenheit, auf den Strassen mit Singen, Tanzen und Prozessionen zu feiern. Ich glaube, dass das Bild des Freien irgendwo in meinem Kopf war, als ich komponierte, obwohl es mir erst im Nachhinein bewusst wurde. Bewusst war ich mir hingegen, dass ich mir den Zusätzen dem Beispiel Bachs folgte - mit dem herrlichen, alten englischen Gedicht "Of a Rose" und dem Gebet "Sancta Maria" sowie dem eingeschobenen "Sanctus" (nach dem gregorianischen Gesang der Missa cum jubilo) im dritten Satz, welches unmittelbar aus dem vorangegangenen "et sanctum nomen eius" zu erwachsen scheint.
 
John Rutter: Requiem Das Requiem wurde 1985 komponiert und im Oktober desselben Jahres uraufgeführt. In der Nachfolge etablierter Werke wie etwa von Brahms oder Fauré greift die Komposition nicht streng auf die Totenmesse der katholischen Liturgie zurück, sondern stellt sich dar als eine persönliche Auswahl von Texten, zum Teil aus dem Requiem, teilweise aber auch aus dem Book of Common Prayer von 1662. Die sieben Abschnitte des Werkes ergeben eine bogenförmige Meditation über die Themen Tod und Leben: Der erste und der letzte Satz sind Gebete für die gesamte Menschheit, die Sätze zwei und sechs basieren auf Psalmworten, drei und fünf sind persönliche Gebete zu Christus, und das zentrale Sanctus ist eine Bekräftigung göttlicher Herrlichkeit.